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Case Study

Case Study: Multi-Language Inputs

Short Text

Produktkategorie

Event-Management-Software

Event-Management-Software

Produktkategorie

Event-Management-Software

Nutzergruppe

Fachanwender:innen im B2B-Kontext

Projektlaufzeit

2 Jahre

Disclaimer

Um die Vielschichtigkeit und die Herausforderungen des Projekts zu veranschaulichen, stelle ich im Folgenden exemplarisch einen Vorgang der Software vor: das Handling von mehrsprachigen Eingabefeldern („Multi Language Inputs“). Aufgrund von Vertraulichkeitsvereinbarungen und des enormen Umfangs des Programms kann ich nicht auf alle Details eingehen – das Beispiel zeigt jedoch stellvertretend, wie komplexe Anforderungen durch gezielte nutzerzentrierte Lösungen adressiert wurden.

01. Projektübersicht

Im Zuge einer grundlegenden strategischen Neuausrichtung wurde die Event-Management-Software von EventClass nach rund 20 Jahren kontinuierlicher Entwicklung vollständig neu konzipiert. Ziel war es, nicht nur ein technisches Redesign vorzunehmen, sondern eine nachhaltige, nutzerzentrierte Lösung zu schaffen, die sowohl das Nutzererlebnis als auch die langfristige Wartbarkeit in den Mittelpunkt stellt. Erstmals wurde dabei das klassische Entwickler-getriebene Design durch eine durchdachte Informationsarchitektur ersetzt, die sich konsequent an den realen Arbeitsabläufen von Veranstaltern und Organisatoren orientiert.

02. Rolle und Vorgehen

Im Rahmen dieses Projekts wurde ich als Expertin für UX und Informationsarchitektur hinzugezogen, um die Neuausrichtung der Software maßgeblich zu gestalten. Mein Ansatz war es, die tatsächlichen Anforderungen und Arbeitsabläufe der Nutzer:innen im Detail zu verstehen und darauf aufbauend eine tragfähige Grundlage für das neue System zu schaffen. Dazu habe ich zunächst umfassende Useranalysen durchgeführt: In mehreren Terminen habe ich mit Veranstalter:innen und Organisator:innen per Remote-Session ihre Workflows im Bestandssystem analysiert – stets nach dem Prinzip des „lauten Denkens“, bei dem die Nutzer:innen ihre Arbeitsschritte kommentieren. Die Erkenntnisse aus diesen Sessions habe ich systematisch dokumentiert und ausgewertet.


Darauf aufbauend habe ich eine komplett neue Informationsarchitektur entwickelt, die die Komplexität des Systems reduziert und die Bedienbarkeit deutlich verbessert. Parallel dazu habe ich das Entwicklerteam bei der Auswahl und Integration geeigneter Frontend-Libraries beraten und ein eigenständiges, modulares Designsystem für das Programm entworfen. Die Zusammenarbeit erfolgte interdisziplinär und eng abgestimmt: Von ersten Skizzen über „Designstraßen“ in Figma bis hin zu Low- und High-Fidelity-Mockups habe ich sämtliche Designschritte eigenständig verantwortet und die Umsetzung kontinuierlich begleitet.

03. Ausgangssituation

Die bestehende Softwarelösung ermöglichte es Nutzer:innen zwar, zwischen verschiedenen Sprachversionen eines Formulars zu wechseln, jedoch war der Prozess umständlich und fehleranfällig. Das Wechseln der Sprache erfolgte über ein verstecktes Dropdown-Menü, was eine ineffiziente Bedienung und eine erhöhte Fehlerquote zur Folge hatte. Zudem fehlte eine Übersicht über fehlende Übersetzungen, was zu Verzögerungen und zusätzlichem Korrekturaufwand führte. Eine automatische Übersetzungsfunktion war nicht vorhanden.

04. Lösungsansatz und Umsetzung

Im Rahmen des Relaunchs wurde die gesamte Benutzerführung modular und kontextsensitiv neu gedacht. Die wichtigsten Maßnahmen:

Direkt zugängliche Sprachbuttons: Die bisherige Sprachwahl über Dropdown-Menüs wurde durch klar sichtbare Buttons ersetzt, die sowohl global als auch in jedem relevanten Eingabefeld verfügbar sind. Dies ermöglicht einen schnellen, intuitiven Wechsel zwischen den Sprachversionen und erhöht die Transparenz im Bearbeitungsprozess.

Simultane Bearbeitung mehrsprachiger Inhalte: Nutzer:innen können nun alle Sprachversionen eines Inhalts parallel bearbeiten. Beim Öffnen eines Multi-Language-Felds erscheinen sämtliche Eingabefelder für die unterstützten Sprachen übersichtlich an einer Stelle – visuell hervorgehoben durch Flaggen. Dies vereinfacht die Bearbeitung und reduziert Fehlerquellen.

Automatische Übersetzung: Die Software erkennt, wenn Inhalte in einer Sprache eingegeben und andere Felder noch leer sind, und schlägt automatisch Übersetzungen vor. Diese können übernommen oder individuell angepasst werden. Die automatische Übersetzung kann jederzeit erneut gestartet oder deaktiviert werden.

Fehler- und Statusanzeigen: Fehlende oder fehlerhafte Eingaben werden direkt im jeweiligen Eingabefeld angezeigt. Nutzer:innen erhalten so unmittelbares Feedback und können Korrekturen gezielt vornehmen.

05. Ergebnis

Durch die konsequente Fokussierung auf die tatsächlichen Arbeitsabläufe und Bedürfnisse der Nutzer:innen ist eine Event-Management-Software entstanden, die nicht nur die Effizienz und Fehlerfreiheit im Umgang mit mehrsprachigen Inhalten deutlich erhöht, sondern auch optimal auf zukünftige Erweiterungen vorbereitet ist. Die neue Lösung setzt Maßstäbe in puncto Bedienbarkeit, Skalierbarkeit und Nutzerorientierung im Eventbereich.